München.TV bei der ROHPROG

Wieder einmal hatte die ROHPROG GmbH Besuch eines Fernsehteams.

Dieses Mal war es der lokale Sender München.TV, der sich im Rahmen einer Reportage mit einer Anfrage zur Entsorgung von Altpapier und Kartonagen in München an uns gewandt hat.

München.TV stellte in einem Bericht wiederverwendbare, nachhaltige Versandtaschen und -boxen als Alternative zu den herkömmlichen Kartonverpackungen vor. Dies kann sicherlich bei manchen Anwendungsgebieten eine Lösung sein.

Warum ist das notwendig?

Da Onlinehandel und Versand von Produkten weiterhin zunehmen, gibt es auch mehr Verpackungsmaterial, dass Verbraucher in die Blaue Tonne geben, oder, wenn diese – gefühlt immer – voll ist, kreativ darauf oder daneben stapeln.

Um zu erfahren, ob es mehr als subjektive Erfahrung ist, dass die Mengen an Kartons in den Blauen Tonnen immer größer werden, besuchte das Team des Senders die ROHPROG GmbH. Denn, wer kann diese Frage besser beantworten als das Unternehmen, das sich um das Altpapier der Stadt München kümmert?

Im Jahr 2023 sammelte und sortierte die ROHPROG 77.000 Tonnen Altpapier und Kartonage alleine aus der Landeshauptstadt München!

Christian Güntner, Geschäftsführer der ROHPROG bestätigt im Interview mit Eva Walig von München.TV, was Verbraucher täglich wahrnehmen.

Der Anteil an Kartonage in den Blauen Tonnen ist deutlich angestiegen: „[…] wenn wir jetzt von Blaue Tonne sprechen z. B. hat sich das Verhältnis der Inhaltsstoffe verändert, Papier und Kartonagen. Und die Kartonagen, die waren früher so bei 30% und machen jetzt ungefähr […] 60% des Volumens aus

Die großen Mengen Altpapier und Kartonage sind aber kein echtes Problem, auch wenn die kreativen Stapel-Lösungen auf und neben den Blauen Tonnen mehr Arbeit bei der Sammlung machen.

Es zeigt vielmehr, wie wichtig das Thema Recycling den Menschen ist. Dass jetzt ein anderes Material einen größeren Anteil hat und die Mengen relativ groß sind, damit kommt man gut klar. Dafür hat die ROHPROG logistische und technische Lösungen.

Maschine zur Sortierung und Verarbeitung von Papier und Kartonage

In Hinsicht auf die Wiederverwertung von Papier entwickelt sich anderes Thema jedoch zu einem Problem. Das ist der steigende Anteil nassfester Papiere, die als Ersatz für Plastikverpackungen genutzt werden.

Das können die Brottüten vom Bäcker, Einkaufstüten aus dem Supermarkt oder Versandt-Taschen sein, die im Paketversand Kartonagen ablösen. Weiterhin werden aber auch immer mehr Endproduktverpackungen auf Papierbasis umgestellt. Wir möchten dazu beitragen, diese Herausforderung für das Papierrecycling zu meistern.

Was ist nassfestes Papier?

Damit Papier nassfest sein kann, gibt es im Rahmen der Produktion verschiedene Möglichkeiten es zu behandeln. Das können Beschichtungen oder Beimischungen zum Fasermaterial sein. Durch die Behandlung mit speziellen Zusatzstoffen bieten diese Papiere Schutz vor Wasser und Feuchtigkeit.

Nassfeste Papier sind als solche meist nicht erkennbar und bisher gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Verbraucher und Verwerter können nicht erkennen, ob das Papiermaterial behandelt ist oder nicht. Dies kann man bislang nur im Labor feststellen. Ein Prozess, der viel zu aufwendig ist, um ihn im Alltag zu nutzen.

Weil Verbraucher es nicht erkennen können, geben sie daher auch nassfeste Papiere nach bestem Wissen und Gewissen in die Blaue Tonne oder in den Papiercontainer, wo es, ihrer Meinung nach, hingehört – das ist auch vollkommen korrekt.

Allerdings können auch Verwerter wie die ROHPROG, die Pappe und Papier sammeln, sortieren und an Papierfabriken weitergeben, nicht erkennen, ob das Material behandelt ist, oder nicht.

Papierfabriken erkennen nassfestes Papier auch erst, wenn es im Recyclingprozess genau das macht, wozu es hergestellt wurde: sich nicht in Wasser aufzulösen. Damit erweisen sich nassfeste Produkte als unbrauchbar für das Recycling und landen im Müll.

Damit scheidet das Material aus der Wertstoffkreislauf aus.

Wie kann man das Problem mit den nassfesten Papieren lösen?

Damit zukünftig auch nassfeste Papiere im Wertstoffkreislauf verbleiben und recycelt werden können, entwickelt die ROHPROG ein neues Verfahren, um nassfeste Produkte in einem Trockenverfahren aufzubereiten. Die daraus gewonnenen Fasern sollen dann ohne Probleme in der Papierherstellung verwendet werden können.

Das Thema gewinnt an Bedeutung, da man weniger Plastik und stattdessen mehr Papierprodukte als Verpackungsmaterial einsetzen will – damit wird der Anteil nassfesten Materials wachsen.

Hier bedarf es also einer Lösung, auch dieses Material recyceln zu können, damit Verbraucher auch zukünftig Papier und Kartons einfach in der Blauen Tonne entsorgen können.

Wir bedanken uns beim München.TV Team für den freundlichen Besuch und hoffen, dass wir dazu beitragen konnten, die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Themenbereich Altpapier, Kartonagen und nassfeste Papiere zu informieren.

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